Chronik – histoire

Die Geschichte der beiden Vereine RFC Raeren 1912 und FC Rot-Weiss Eynatten 1975 , und auch der JSG Raeren-Eynatten 1992, von ihrer Gründung bis zur Fusion, ist hier ausführlich getrennt aufgezeichnet.

Einen Rückblick auf die erste Saison des « grossen » Vereins RFC Raeren-Eynatten seht ihr  auf folgendem Link www.rfc-raeren-eynatten.com. Es ist noch die erste Homepage, die wir weiterhin behalten aber nicht meht aktualisieren werden.

 

RFC Logo - anlässlich der 100 Jahrfeier entworfen

RFC Logo – anlässlich der 100 Jahrfeier entworfen

Chronik RFC Raeren

(freundlicherweise von Thomas Krott, Autor der Festschrift zum 100Jährigen des RFC Raeren, zur Verfügung gestellt)

Die Gründung

Unser Verein ist eigentlich aus der schon im Jahre 1912 bestehenden Fußball-Abteilung des katholischen Jünglingsvereins Raeren hervorgegangen.Einige junge Spieler fassten damals den Entschluss, einen unabhängigen Verein zu gründen und kamen zu diesem Zwecke im Lokal Derwall in Raeren-Neudorf zusammen. Sie vollzogen dort die Neugründung des Vereins und tauften ihn auf FC Preussen; die Vereinsfarben waren schon damals schwarz-gelb. Man stellte eine erste Fußballmannschaft zusammen und wählte einen ersten Vorstand, dessen Vorsitzender Leo Heeren wurde. Wegen der Kriegswirren sind aus dieser Zeit leider kaum noch Unterlagen erhalten.Der FC Preussen bestritt einige Freundschaftsspiele, bevor der Erste Weltkrieg ausbrach und an Fußball natürlich kaum noch zu denken war. Gespielt wurde damals noch (bis 1930) auf dem Platz „op en Fiêß“ an der heutigen Neustraße.

Von Preußen zu Belgien

Nachdem Raeren 1920 mit den übrigen Ostkantonen nach über 100jähriger Zugehörigkeit zur Rheinprovinz des Königreichs Preußen an Belgien angegliedert wurde, gab es natürlich vollkommen neue Voraussetzungen für den jungen Verein. Im Lokal Ludwig Pesch an der Hauptstraße wurde beschlossen, den Vereinsnamen in Fußballverein von 1912 Raeren zu ändern.
Im Jahre 1922 schloss sich der Verein der „Ligue Belge de Football Association“ an, es ging aufwärts. Willy Wüst, später Ehrenpräsident, trat 1923 dem Verein bei und spielte in der Ersten Mannschaft. Im Jahre 1924 errang man die Meisterschaft des damaligen Bezirks Verviers. Der Verband jedoch löste sich im gleichen Jahr auf.
Ein kurzzeitig gegründeter „neutraler Fußballbund“ für die deutschsprachigen Gebiete Belgiens war zu klein und nicht lebensfähig und stellte den Spielbetrieb kurz darauf wieder ein. Darauf­hin schloss sich unser Verein dem Belgischen Fußball-Verband (Union Royale Belge de Football-Association) an, dem er seit dem 19.11.1924 bis heute mit der Stammnummer 431 angehört.
In der Meisterschaft 1927/1928 wurde der Aufstieg in die 2. Division geschafft. Von dort stieg man vier Jahre später wieder in die dritte Division ab.
Im Jahre 1930 beendete Leo Kever, Auswahlspieler und Torwartlegende, seine aktive Karriere. Leo Kever war seit 1924 und bis zu seinem Tode im Jahre 1991 Vereinsmitglied des RFC.
Im Jahre 1937 feierte der Verein sein erstes Jubiläum. Auf 25 Jahre Fußball in Raeren blickte man zu diesem Anlass mit internationalen Spielen gegen Standard Lüttich, Alemannia Aachen, AS Eupen und Rhenania Würselen zurück.
Zu dieser Zeit und bis 1940 spielte die erste Mannschaft des FC Raeren in der soge­nannten 2. Regionalen. Leo Rosewick, Vereinsmitglied und aktiver Spieler seit 1929, beendete seine Fußballerlaufbahn. Später war er 25 Jahre lang Kassierer des Vereins. Leo Rosewick verstarb im Jahre 1997.

Kriegswirren

Der Zweite Weltkrieg brach aus und am 18. Mai 1940 wurde Ostbelgien und damit natür­lich auch Raeren von Deutschland annektiert. Die bis dahin noch zweigleisig gehaltenen Abteilungen Fußball und Turnen wurden zu einem einzigen Verein verschmolzen und bis 1942 nahm man an der Meisterschaft in der 2. Aache­ner Bezirksklasse teil. Danach wurde das Fußballspielen bis zum Kriegsende 1945 eingestellt; viele Spieler sowie verheißungs­volle Nachwuchskräfte verloren in dieser schlimmen Zeit ihr Leben.
Am 11. September 1944 kehrte Ostbelgien unter die Verwaltung des Königsreichs Belgien zurück. Im Frühjahr 1945 fanden sich die alten Fußballpioniere wieder zusammen. Zunächst war in einer Zeit des Mangels natürlich nicht an einen regulären Spielbetrieb zu denken, man musste mit Freundschaftsspielen gegen Militärmannschaften vorliebnehmen.
Willy Wüst wurde 1946 zum Ehrenpräsidenten ernannt. Vorher war er in der Zeit von 1927 bis 1935 Präsident des Vereins.

 

Auf und Ab der Nachkriegsjahrzehnte

Mit Beginn der Meisterschaft 1946/1947 startete der FC Raeren wieder neu in der 3. Provinzklasse und stieg bereits in der Saison 1947/1948 in die 2. Provinzklasse auf. Dort hielt man sich bis zur Saison 1951/1952, als man wieder absteigen musste. Das war natürlich kein guter Zeitpunkt, denn der Verein feierte mit einem tollen Jubelfest voller Stolz sein 40jähriges Bestehen. Ein großes Turnier wurde mit den Mannschaften SRU Verviers, Juliane Spek­holzerheide (dem späteren Roda JC Kerkrade) und der AS Eupen veranstaltet.
Bereits am 18. Mai 1951 wurde dem FC Raeren von Prinz Baudouin (der noch im gleichen Jahr zum König gekrönt wurde) auf Anfrage der Titel eines königlichen Vereins („Société Royale“) verliehen.
Schon 1952/1953 konnte der nunmehrige RFC Raeren wieder in die 2. Provinzklasse auf­steigen. 1955/1956 wurde der ehemalige Profi Heiner Stephan von Alemannia Aachen als Trainer verpflichtet. In diesem Jahr verließen zwei wichtige Spieler den RFC in Richtung CS Verviers in die erste belgische Division: Josef Nadenau und Gilbert Mennicken. Neuer Trainer wurde 1957 Klaus Hansen und 1958 Josef Nadenau, der von Verviers zurückkehrte, sowie H. Krings von der AS Eupen.
In der Saison 1960/1961 übernahm dann Günter Poik aus Stolberg die Mannschaft.
Im August 1962 wurde dann das 50jährige Vereinsjubiläum gefeiert. Hauptattraktion war ein Pokalspiel zwischen der Union Kelmis und dem RFC Malmundaria. Schirmherr war damals Bürgermeister F. Schumacher; Ehrenpräsident war Willy Wüst und Präsident der heute im Marienheim in Raeren lebende Helmut Leyens. Die schöne Festschrift war damals bereichert durch einen Artikel von Prof. Dr. Michel Kohnemann, der über „Hundert Raerener Flurnamen“ berichtete.
Einen herben sportlichen Rückschlag für den RFC gab es in dieser Jubiläumsjahrsaison 1962-1963. Die neu verpflichteten Spielertrainer Loss und Fehervari stellten sich nach einem Pro­test eines Konkurrenten als nicht spielberechtigt heraus; der 14-Punkte-Abzug bedeutete für den Verein den Abstieg in die dritte Provinzklasse.
1963-1964 meldete man sich mit dem Wiederaufstieg zurück; gleichzeitig wurde der Lütticher Pokal gewonnen.
Mit der Unterstützung der Herren Leo Rosewick, Joseph Bormann, Leo Derwall und Leo Schu­macher wurde auf Botz eine Tribüne errichtet. Leider lief es sportlich nicht gut und man musste erneut den Abstieg in die dritte Provinzklasse hinnehmen.
Auf der Jahreshauptversammlung des Jahres 1967 wurde dann Willy Hamel als Nachfolger von Helmut Leyens zum Präsidenten gewählt. Unter der sportlichen Führung von Trainer Moineau, der vom FC Tilleur kam, belegte man 1967-68 den vierten Tabellenplatz; ein Jahr später verstärkte man sich extrem durch externe Neueinkäufe. Nachdem der sportliche Erfolg ausblieb, verließen die Legionäre quasi bei Nacht und Nebel den Verein. In die Bresche als Trainer sprangen zunächst Herbert Kirch, später dann Edgar Janzen. Schließlich belegte man noch den dritten Tabellenplatz.
Nachdem auch 1969-70 der Aufstieg verpasst wurde, gab es 1970 mit Werner Baguette erneut einen neuen Präsidenten.
Die Saison 1970-1971 war dann wieder eine glanzvolle für den RFC, der Wiederaufstieg in die zweite Provinzklasse wurde unter Trainer Kurt Frings aus Roetgen erreicht; außerdem wurde man erneut Provinzmeister durch einen Sieg über Oreye. Die Mannschaft wurde in der Gemeinde frenetisch gefeiert.
Neuer Trainer wurde in der folgenden Saison 1970-71 Hans Toussaint aus Eupen. Die Klasse wurde gehalten.
Das sechzigste Jubiläum des Vereins wurde im Juni 1972 im Saale „Zum Onkel Jonathan“ gefeiert.
Der für die Saison 1972-73 als Spielertrainer verpflichtete Ex-Bundesligaspieler Erwin Hoffmann von Alemannia Aachen warf schon im November das Handtuch. Spieler Josef Schöffers rettete den Verein vor dem Abstieg.
Eine weitere turbulente Saison erlebte der RFC 1973-74. Der neue Trainer Stephan musste noch vor dem ersten Spiel wegen Krankheit sein Amt niederlegen. Nachfolger Otto Stetzkowski wurde von den Spielern nach einer Reihe von erfolglosen Partien entmachtet; Josef Schöffers übernahm wieder die Mannschaft, rettete sie erneut vor dem Abstieg und führte sie sogar bis ins Endspiel des Provinzpokals, das man leider gegen Malmedy verlor.
Mit dem „Retter“ Josef Schöffers als Trainer ging man in die Saison 1974-75. Leider lief es wieder nicht so wie geplant. Transferspieler Werner Pirard, der von der AS Eupen gekommen war, übernahm in der laufenden Saison den Trainerposten. Unser RFC-Fahrstuhlverein musste leider dennoch erneut den bitteren Gang in die dritte Provinzklasse antreten.

 

Von Botz nach Berg

Die Saison 1975/76 war dann wohl eine der spannendsten und bedeutendsten in der RFC- Geschichte: Mit einem neuen Vorstand unter Leitung des Präsidenten Willy Meessen startete man in die Saison. Sportlich lief es nur bescheiden, es gab viel Unruhe im Verein. Im Dezember 1975 wurde der alte Vorstand in einer außerordentlichen Versammlung abberufen. Der Verein wurde in eine GoE umgewandelt. Neuer Präsident wurde Willy Reip. Der Umzug auf das neue Gelände an der Bergstraße wurde beschlossen.
Zum Ende der Saison 1975/76 ging die lange Ära des Fußballplatzes „Botz“ zu Ende. Sie hatte dort 1930 begonnen und ist den alten Raerenern noch in bester Erinnerung. Heute steht auf dem Gelände an der Hauptstraße der Aldi-Torso, der auf eine neue Bestimmung wartet.
Mit der tatkräftigen Unterstützung unseres damaligen Ehrenpräsidenten Willy Wüst, dessen Name heute noch unsere Anlage („J.W. Wüst Stadion“) ziert, wurden auf Berg zwei nagel­neue Fußballplätze und ein Vereinsheim errichtet.
Dank der großartigen Unterstützung der Gemeinde Raeren, der Beihilfe der Raerener Geschäftswelt und dank der nimmermüden Mitarbeit vieler Ehren- und Vereinsmitglieder, ja sogar von Außenstehenden, konnte die gesamte Anlage in einer Rekordzeit fertig gestellt werden. Die offizielle Eröffnung im Beisein von Pastor Gielen, Bürgermeister Schumacher und zahlreichen Ehrengästen war am 18. August 1976. Das erste Spiel wurde am 25. August 1976 zwischen der AS Eupen und Borussia Brand ausgetragen.
In der ersten Saison am neuen Spielort (1976/77) errang man den zweiten Tabellenplatz. Ein Jahr später gelang dann endlich der langersehnte Wiederaufstieg in die zweite Provinzklasse.
Erwähnenswert aus der folgenden Saison 1978/79 war das Spitzenspiel in Raeren gegen den SRU Verviers, das vor ca. 1.000 Zuschauern mit 1:5 verloren wurde. Am Ende belegte der RFC den 4. Tabellenplatz.
Mit Beginn der Spielzeit 1979/80 begann die Ära von Mathieu Lauffs als Präsident des Vereins. 1979/80 wurde man Zehnter; 1980/81 Zwölfter der 2. Provinzklasse. Unser heutiger Präsident Walther Collubry beendete nach dieser Spielzeit seine aktive RFC-Spielerkarriere.
Die Saison 1981/82 brachte dann leider nach vier Spielzeiten wieder den Abstieg in die Dritte Provinzklasse. Trainer war zunächst Klaus Lüttgens (der nach dem 6. Spieltag kündigte) und anschließend André Heyman. Das Jubiläumsjahr (der RFC wurde 70) stand also erneut unter keinem guten Stern. Hugo Meessen beendete nach 307 Meisterschaftsspielen seine Karriere.
Neuer Trainer wurde zur Saison 1982/83 Eugen Jaminon, der mit der Mannschaft Vizemeister wurde. Günter Mommer gab nach 17 Jahren als Kassierer sein Amt ab. Die Saison 1983/84 bestritt man unter Spielertrainer Gottfried Nütten und erreichte den Vizemeistertitel. Die darauffolgende Saison 1984/85 brachte den Verein erneut in Abstiegsnot. Gottfried Nütten verließ das sinkende Schiff und Erwin Offermann rettete den Verein vor der Viertklassigkeit.
Erwin Offermann führte seinen Weg fort und erreichte 1985/86 mit seiner Mannschaft den 8. Tabellenplatz. Zum Ende der Saison trat nach 550 Spielen in der Ersten Dieter Laschet als Spieler zurück. Die lange Karriere des Urgesteins, die 1965 begonnen hatte, ging zu Ende.
In der Saison 1986/87 gelang dann endlich unter Erwin Offermann der ersehnte Wieder­aufstieg in die Zweite Provinzklasse. Waren die Jubiläumsjahre bisher eher Unglücks­jahre, so drehte man diesmal den Spieß um und bescherte dem Verein zum 75sten Geburtstag ein echtes Freudenfest.
Leider währte die Freude nicht lange. In der darauffolgenden Saison stieg der RFC erneut ab. Ein legendäres Entscheidungsspiel am 28. Mai 1988 wurde auf dem Platz der AS Eupen vor mehr als 1.000 Zuschauern gegen Wegnez mit 3:2 verloren. Ewald Ahn zog sich aus dem Spielbetrieb der Ersten Mannschaft zurück. Am 27. November 1988 verstarb in Malmedy im Alter von 83 Jahren unser Ehrenpräsident Willy Wüst. Er war 66 Jahre Vereinsmitglied, davon 8 Jahre als Präsident und 42 Jahre als Ehrenpräsident.
Erwin Offermann übergab zur Spielzeit 1988/1989 an Günter Meessen. Leider hatte dieser aber einen schweren Verkehrsunfall; der als Spieler verpflichtete Neuzugang Francis Eussen übernahm danach im November als Trainer die Mannschaft. Man erreichte den 4. Tabellen­platz. 1989/90 wurde die erste Mannschaft des RFC Dritter in der Dritten Provinzklasse.

 

Die 90er

Das darauffolgende Jahr 1990/91 brachte dann ganz souverän erneut den Aufstieg. Rolf Zimmermann wurde für sein 300. Spiel in Raerens Erster Mannschaft geehrt.
Bei einem tragischen Verkehrsunfall in Frankreich verstarben kurz vor der Meisterfeier die beiden RFC-Spieler Eric Rangeard und Michael „Lupus“ Wolf im Alter von 27 bzw. 29 Jahren. Freud und Leid liegen leider manchmal sehr eng zusammen.
Zum Saisonende trat Mathieu Lauffs nach 11 Jahren an der Spitze des RFC von seinem Amt zurück und wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt; ein Amt, das er heute noch bekleidet. Sein Nachfolger wurde Gerd Huby. Unter Trainer Francis Eussen, der nach vier Spielzeiten zum Saisonende sein Amt abgab, erreichte man den 8. Tabellenplatz. Die Feierlichkeiten zum 80. Geburtstag des Vereins fanden im Mai 1992 statt.
Neuer Trainer war in den Meisterschaften 1992/93 und 1993/94 jeweils Gilbert Hendricks; man belegte in beiden Spielzeiten einen guten 10. Tabellenplatz.
In den Spielzeiten 1994/95 und 1995/96 war als neuer Trainer Dany Bütz gekommen. Der Erfolg war nur mäßig, man wurde jeweils Drittletzter.
1996/97 übernahm Philippe Lemaire ebenfalls mit wenig Erfolg das Traineramt. Im März trat Lemaire zurück; die Mannschaft wurde schließlich 13. der Tabelle.
Der Verein war wieder einmal sehr unruhig; schon im April übernahm an der Spitze des Vereins Roland Landeck von Gerd Huby. Sein neues Konzept umfasste in der Saison 1997/98 mit Toni Fagot einen neuen Trainer und eine Flut von Transferspielern. Der erhoffte Erfolg stellte sich leider nicht ein; Fagot verließ den Verein schon im Dezember. Claudy Dardenne übernahm sein Amt, die in Raeren „Startruppe“ genannte Mannschaft musste in die Dritte Provinzklasse zurück.
In der Saison 1998/99 besann man sich langsam wieder auf die Stärke der eigenen Raerener Spieler. Unter dem neuen Trainer Peter Keutgen erreichte man den 8. Tabellenplatz. Im zweiten Jahr mit Peter Keutgen war man wieder eifrig am Transfermarkt aktiv. Mit sechs Neuzugängen erreichte man jedoch nur den 5. Tabellenplatz.

 

Der RFC im 21. Jahrhundert 

Im darauffolgenden Jahr (Saison 2000/01) schaffte man dann endlich mit grandiosen 67 Punkten (7 Punkte Vorsprung auf Honsfeld) und einem Torverhältnis von 85:40 den Wieder­aufstieg in die Zweite Provinzklasse.
In der ersten Saison 2001/02 in der höheren Klasse erreichte man den 13. Tabellenplatz. Peter Keutgen trat bereits im November nach fast 3 ½ bewegten Spielzeiten zurück. Sein Nachfolger wurde André Schyns. Schon Mitte der Saison verkündeten Präsident Roland Landeck und seine Frau, Kassiererin Monique Franssen, ihren Rücktritt. Das Dorf war voller vorschnell gestreuter Gerüchte um riesige Schulden und Fusionsgedanken. In einer außerordentlichen Generalversammlung im März 2002, geleitet von Bürgermeister Hans-Dieter Laschet, übernahm der neue Präsident Alex Rosenstein das Geschick des Vereins. Das damalige Vorstandsmitglied Marcel Olbertz wurde Vizepräsident und Reinhold Baguette übernahm wieder den Posten des Kassierers. Von allen Beteiligten war das eine mutige Entscheidung, denn die (eigentlich solide) Kassenlage des Vereins war für Außen­stehende zunächst undurchsichtig; außerdem stand mit dem 90jährigen Jubiläum und der Platzeinweihung des neuen C-Platzes eine Mammut-Aufgabe bevor.
Am 23. August 2002 wurde dann im Beisein des Ministerpräsidenten Karl-Heinz Lambertz der dritte Fußballplatz des RFC eingeweiht. Das Megaprojekt, federführend geleitet durch die Jugendabteilung des Vereins in Person ihres Vorsitzenden Armin Lauffs, war erfolgreich abgeschlossen worden. Damit machte die Jugendabteilung ihrem Verein das schönste Jubiläums-Geschenk; die Platznot hatte fortan auf Berg endlich ein Ende. Es folgten zwei bewegte Tage mit Eröffnungsspiel, Jugendturnier, Disco-Abend, Oldie-Musikabend sowie Kinderanimation und Autogrammstunde mit Ingo Anderbrügge. Am Dienstag, dem 17. September, rundete ein Freundschaftsspiel zwischen den Profimannschaften von Alemannia Aachen und AS Eupen das bunte Programm ab.
Sportlich verlief die Saison (2002/03) des nunmehr 90jährigen RFC mit einem 11. Tabellen­platz eher durchschnittlich; im letzten Saisonspiel unterlag man dem Aufsteiger Elsautoise in Raeren mit 0:8.
Im darauffolgenden Jahr (2003/04) musste man dann unter der sportlichen Leitung von André Heyman erneut in den bitteren Abstiegsapfel beißen. Zusammen mit Rocherath, Gemmenich und RW Eynatten trat man als Viertletzter erneut den Weg in die Dritte Provinz­klasse an. André Heyman erklärte sofort nach dem feststehenden Abstieg in beider­seitigem Einverständnis seinen Rückzug zum Saisonende. Als neuer Übungsleiter wurde schon im Mai 2004 für die neue Saison der aus Roetgen kommende Franz Pavlak verpflichtet.
Die Saison 2004/05 verlief dann fast noch enttäuschender. In einer Saison voller Probleme und Pannen erreichte man schlussendlich den 13. Tabellenplatz und rettete sich nur mit knapper Not vor dem Abstieg in das Niemandsland des Provinzfußballs. Auf der Strecke blieb dabei Trainer Franz Pavlak, der Anfang April das Handtuch warf und bis zum Saisonende durch das Vereinsurgestein Karl-Heinz Steinbeck ersetzt wurde. Dieser konnte schließlich noch das Schlimmste verhindern, und beim RFC Raeren begann man langsam, die Zeichen der Zeit zu erkennen.
Mit gebündelten Kräften und dem neuen Trainer Willy Pigarella ging man in die neue Saison 2005/06. Nach vielen tollen Spielen, aber auch nach herben Rückschlägen, die „unterwegs“ die Hoffnungen immer wieder fast auf den Nullpunkt brachten, erreichte man am Ende über den Umweg eines Aufstiegs von Grivegnée in die Promotion – wodurch ein weiterer Aufstiegsplatz frei wurde – den Wiederaufstieg in die 2. Provinzklasse. Zum Entschei­dungs­spiel (mit Verlängerung) in Grivegnée war an diesem Nachmittag das halbe Dorf angereist, auf der Rückfahrt ging es dann im Autokorso durch die Töpfergemeinde und anschließend zum Feiern in den Ratskeller.
Die auf den Aufstieg folgende Saison 2006/07 war zwar schwierig, schlussendlich schaffte man es aber souverän, mit einem 12. Platz in der zweiten Spielzeit unter Trainer Willy Pigarella den Wiederabstieg zu vermeiden. Zum Ende der Saison trat Alex Rosenstein nach fünf Jahren schweren Herzens aus Zeitmangel von seinem Amt zurück. Unter seine Ägide fiel u.a. der Ausbau und die Erneuerung des Vereinsheims, eine Aufgabe, die wiederum den großen Zusammenhalt des Vereins deutlich machte, wurde sie doch hauptsächlich von Ehren­amtlichen durchgeführt. Ein Hauptaugenmerk des scheidenden Präsidenten lag in seiner gesamten Amtszeit immer darauf, der Raerener Jugend einen Platz in der Ersten zu bieten, eine Grundlage, von der der Verein noch heute profitiert.

 

Der „Neue“

In seiner ersten Saison unter dem Neu-Präsidenten Walther Collubry, den der Verein aus seinem großen Hut zauberte, erreichte man in der Saison 2007/08 den 6. Tabellenplatz. Hatte man vor der Saison wegen des Weggangs einiger starker Spieler mit einigem Bangen nach vorne geblickt , so war man letztlich mehr als zufrieden mit einer turbulenten, aber erfolg­reichen Saison. Zwischenzeitlich hatte nach nur einem Punkt Ausbeute aus den vier ersten Meisterschaftsspielen Trainer Willi Pigarella das Handtuch geworfen. Der von Westwacht Aachen kommende Elmar Höfer übernahm das Team mit großem Elan.
Nachdem im August 2008 in der Zwischensaison das Abschiedsspiel für Christian Greven und Marc Pavonet, beides Raerener Urgesteine mit mehr als 10 Spielzeiten auf dem Buckel, mit einiger Wehmut über die Bühne gegangen war, trat einige Tage später aus unerfindlichen Gründen Trainer Höfer zurück. Als Ersatz konnte Raimund Steinbeck verpflichtet werden, der mit der Mannschaft in die Saison 2008/2009 ging.
Der Anfang unter dem neuen Trainer war verheißungsvoll, man lag zu Beginn der Rückrunde auf einem sicheren 7. Platz. Nach internen Querelen (das Grenz-Echo sprach später von „Sommertheater“) trat schließlich Raimund Steinbeck zurück und wurde zuerst durch den verletzten Spieler Jonathan Nouichi und dann durch dessen Vater ersetzt. Nach sieben Spie­len ohne Sieg und akuter Abstiegsgefahr kehrte Elmar Höfer für die letzten sieben Spiele an die alte Wirkungsstätte zurück. Doch auch jetzt kehrte keine Ruhe in den Verein ein, das letzte entscheidende Spiel wurde in Xhoffraix sang- und klanglos 2 – 0 verloren und der Verein stieg ab.
In der Saison 2009/10 blieb die Mannschaft größtenteils zusammen, die Spieler, die den Karren in den Dreck gefahren hatten, wollten ihn auch wieder herausziehen. Mit Vincent Heins aus Aubel wurde ein neuer Trainer verpflichtet, der 23 Jahre in Welkenraedt als Spieler und Trainer aktiv gewesen war.
Mit Christian Greven trat ein neuer Teammanager seinen Dienst an. Mit sagenhaften 80 Punkten aus 30 Spielen (26 Siege, und 21 Punkte Vorsprung) und einem Torverhältnis von 85 zu 27 erreichte man bereits fünf Spieltage vor Schluss das Saisonziel, den direkten Wieder­aufstieg. Dieser wurde durch einen Empfang im Raerener Gemeindehaus gekrönt. Außerdem wurde man durch einen 3: 2 Erfolg Sieger der Coupe des Régions (früher Provinzpokal) gegen Croatia Wandre.
Ein besonderes Highlight in der Saison 2010/2011 war das Landespokalspiel in Bleid (3. Division), das man Anfang August knapp nach einem 2 – 2 Endstand im Elfmeterschiessen mit 5 – 4 verlor. In der Meisterschaft fand man sich auf Anhieb in der neuen Klasse zurecht; man hatte sogar einige Zeit die Tabellenführung inne. Am Ende der Meisterschaft landete man mit 57 Punkten auf einem sehr guten 4. Tabellenplatz, was einen Platz in der Aufstiegsrunde sicherte. Das erste Spiel in St. Vith wurde mit 3 – 2 gewonnen; leider erreichte die Mannschaft im anschließenden Spiel in Xhoffraix nicht die nötige Höchstform und verlor dort mit 4 – 0.
Auf der Jahresversammlung im Juni wurde verabschiedet, dass es ab der neuen Spielzeit erstmals eine zweite Mannschaft geben würde, die in der 4. Provinzklasse antritt. Während der Saison wurde auch die Photovoltaikanlage mit 41 Modulen auf dem Dach des Vereins­heims in Betrieb genommen. Der RFC produziert seit der Inbetriebnahme seinen nicht uner­heblichen Strombedarf selbst. Außerdem erschien die neue Homepage des Vereins: rfc-raeren.be.
Nach dem Abschluss der Hinrunde (20 von 30 Spielen sind absolviert und der RFC hat schon 20 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten) erinnert man sich beim RFC Raeren an die Antrittsrede seines Präsidenten Walther Collubry vom Juni 2007: Sinngemäß meinte der Vereinsboss damals, „dass es zum 100jährigen für den Verein nur das Ziel 1. Provinzklasse geben könne – auf der Basis von gesunden Finanzen im Rahmen der Möglichkeiten des Vereins“.
Die Mannschaften der P2 und P4 arbeiten dabei wie geplant harmonisch, die Trainer Heins und Broich leisten eine hervorragende Arbeit.
Bereits im Monat März 2012 ist es dann soweit, zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte erreicht die Erste Mannschaft des RFC das Oberhaus des Provinzfußballs!
Die Entschei­dung des Präsidiums, den Kader noch einmal in der Breite zu verstärken, hat Früchte getra­gen. Eine überragende Saison einer jungen Raerener Mannschaft mit vielen Eigengewächsen und spielstarken und sympathischen Verstärkungen aus der Region wird mit dem Aufstieg in die ungeteilte Erste Provinzklasse gekrönt.

 

RWE Logo - vorgestellt beim 25jährigen...

RWE Logo – vorgestellt beim 25jährigen…

Chronik RW Eynatten

Während 2 Jahren Thekenmannschaft hatten einige Spieler des FC International mehrfach die Idee geäußert, sich einmal mit dem Sportverein dem belgischen Fußballverband anzuschließen. Dieses „Wunschdenken“ war nicht einfach umzusetzen, weil es erstens an einem Sportplatz mangelte und zweitens der Großteil der Spieler in der Jugend einem anderen Verein angeschlossen und somit ablösepflichtig war.

Mitte der 70er Jahre musste der Fußballplatz des FC International der Erweiterung der Siedlung „Schöne Aussicht“ weichen und erst nach langem Suchen fand man ein geeignetes Gelände „An der Windmühle“. Durch das Entgegenkommen befreundeter Vereine war es anschließend möglich, ca. 20 Spieler teilweise ablösefrei in dem neuen Verein

F.C. Rot-Weiss Eynatten 1975 G.o.E.

anzumelden. Vom Belgischen Fußballverband erhielt man die Stammnummer 8278

Am 5. und 6. Juli 1975 fand dann die offizielle Gründungsfeier statt. Nun begann der sportliche Ernst in der Saison 1975/76 mit drei Senioren und drei Jugendmannschaften.

Am 7. September 1975 fand das 1. Meisterschaftsspiel des FC Rot-Weiss Eynatten gegen PANO Verviers statt, welches vor etwa 300 begeisterten Zuschauern mit 4-1 gewonnen wurde und sogleich…die Tabellenführung bedeutete!

Im Sommer 1977 zog der Verein dann zur Lichtenbuscher Straße 155 um. Hier  auf ‘Gut Neuenhof’ hatte uns Familie Wolfgang Lausberg ein grosses Gelände zur Verfügung gestellt – genügend Platz für  ein imposantes Clubhaus  und zwei Fußballplätze!  Mit dem Umzug zur Lichtenbuscher Strasse begann auch die Blütezeit der Ersten Mannschaft, mit mehreren zweiten Plätzen und Aufstiegsrunden sowie der Krönung am 3. Mai 1981: Aufstieg in die III. Provinzklasse.

In den folgenden Jahren waren die sportlichen Höhepunkte zweifelsohne die hartumkämpften Derbys gegen den RFC Raeren.

Parallel zum sportlichen Geschehen verbesserte der Verein Jahr für Jahr seine Infrastruktur. So konnten z.B. im Jahr 1984 eine schmucke Tribüne und Fußwege und 1988 eine für die III. Division ausreichende Flutlichtlage eingeweiht werden. Zu diesem Anlass gelang es dem Verein, neben der Union La Calamine den damaligen Zweitbundesligisten Alemannia Aachen zu verpflichten.

Durch ständig wachsende Probleme mangels Spieler auf der einen und zur besseren Förderung auf der anderen Seite, entschloss man sich im Sommer 1992 zu einer Jugendgemeinschaft mit dem RFC Raeren und der Union Walhorn. Diese Verbindung trägt, dank aufopferungsvollem Einsatz vieler ehrenamtlicher Trainer und Betreuer, beste Früchte, ist es uns doch gelungen, sämtliche Mannschaften in die überregionale Klassen, den ‚Superieure-Serien‘ zu entsenden.

Ende der Saison 1994-95, unmittelbar vor den Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen, traf den Club ein klassischer Tiefschlag, musste man doch nach einer total verkorksten Saison erstmal wieder aus der III. Provinzklasse absteigen.  Mit neuem Schwung und vereinten Kräften gelang dann 1996 der sofortige Wiederaufstieg.

Aus der Not geboren wurde dann im Frühjahr 1999 der 3. Platz: das in den 90er Jahren über unsere Grenzen hinaus bekannte internationale Jugendturnier -mit über 100 Teams  aus der DG, der Wallonie, den Niederlanden und Deutschland- fand am gleichen Wochenende statt wie das Spiel der Ersten Mannschaft um den Aufstieg in die II. Provinzklasse.
Während einer Woche wurde am 3. Platz (heute Platz A2) gearbeitet, sodass das Jugendturnier auf diesem Platz stattfinden konnte – während auf dem A-Platz die Erste den Aufstieg in die wegen der vielen Derbys der DG-Teams genannten „Königsklasse der Provinz“  perfekt machte!

Das erste Jahr war sehr erfolgreich, belegten wir doch nach einer furiosen Saison als Aufsteiger den 3. Platz. Leider mussten wir aber Ende der Saison 2001/02 wieder in den sauren ‚Abstiegsapfel‘ beißen. Schon ein Jahr später gelang uns jedoch der direkte Wiederaufstieg und seitdem haben wir uns in der II. Provinzklasse fest etabliert.

 

Logo JSG2Chronik der JSG

In der « Festschrift zum 100jährigen Jubiläum » des RFC Raeren hat Thomas Krott letztes Jahr den Werdegang der JSG beschrieben, hier einige Auszüge:

Unsere JSG – Jugendsportgemeinschaft Raeren-Eynatten ist im Jahr 1992 gegründet worden.

Damals folgte man dem Beispiel von einigen Vereinen aus der Eifel (zB St. Vith, Emmels, Wallerode) , die sich nach entsprechender Genehmigung durch den Fußballverband in der Jugendarbeit zusammentaten, um Kräfte zu bündeln und Spielermangel in einigen Mannschaften entgegenzuwirken.
Gründungsmitglied war damals auch noch Union Walhorn. Erste Gespräche fanden mit den Pionieren Bernadette Bebronne, Wilfried Cremer, Hans Keller, Rita und Hans Wertz, Doris Pesch und Erwin Offermann statt.
Schon in der Meisterschaft 1992/1993 spielten alle Jugendmannschaften der JSG „zusammen“. Die Préminimes wurden schon zwei Jahre später in einer Endrunde sogenannte Meister der Meister;  nach insgesamt vier Jahren spielten alle Jugendmannschaften in den damaligen hochwertigen Supérieur Serien.
Die Zusammenarbeit lief von Anfang an relativ problemlos und für alle Vereine zufriedenstellend.
Im Jahr 1999 verließ Union Walhorn die Vereinigung und folgte dem Lockruf des FC Eupen.
Ein großer Erfolg war der Aufstieg der Junioren aus der Supérieur in die Provinzialserie, der man in dieser Altersklasse drei Jahre lang bis zu deren Auflösung angehörte.
2006 startete man wegen akuten Spielermangels in der Scolaires-Altersgruppe einen Vereinigungs-Versuch mit Alliance Welkenraedt, der aber leider kläglich scheiterte.
Seit nunmehr drei Jahren wurde die Zusammenarbeit der beiden Gründungsvereine in eine Dreiergemeinschaft mit dem großen Bruder AS Eupen erweitert, die bisher reibungslos verläuft. Hier sind als Triebfeder die allseits geschätzten Koordinatoren Hans-Josef Baum und Ralf Thomassen zu nennen, die unermüdlich die Fäden spinnen.
Highlights der Geschichte der Vereinigung sind die Hallenturniere der JSG, die früher noch in der IRMEP in Eupen ausgetragen wurden; außerdem die Sommerturniere in Raeren sowie einige grandiose Nikolausfeiern, die die Vereinslokale der Vereine jeweils fast zum Bersten brachten.